Jesus uns Simon im Gespräch

Keine Verschwörung – sondern gelebte Wahrheit

Jürgen Ferrary
28. September 2025

Das erste Mal kam ich bewusst mit Verschwörungstheorien nach den Anschlägen auf das World Trade Center 2001 in Berührung. Ich saß in einem Café in Potsdam und entdeckte ein Buch, das dort zum Lesen auslag. Mit „guten Argumenten“, „Beweisen“ und jeder Menge Fotos sollte bewiesen werden, dass der Anschlag kein Terrorakt war, sondern ein von der US-Regierung beauftragter Mord.

Kaum war ich aus dem Café heraus, hatte ich Buch und Theorien schon wieder vergessen – und das war gut so. Denn Texte und Bilder waren so reißerisch aufgebaut, dass der Leser schnell in ihren Bann gezogen wurde. Genau das ist ja der Sinn von Verschwörungstheorien: Unruhe stiften, Zweifel säen, Menschen ins Wanken bringen.

Immerhin schienen die Autoren dieses Buches von ihren Theorien überzeugt zu sein und fühlten sich als Missionare, die „die Wahrheit“ verkünden müssten. Wer einmal anfängt, sich mit Verschwörungstheorien zu beschäftigen, findet sie überall: um Scientology, um Corona, um Anschläge wie auf Donald Trump oder Charlie Kirk. Verschwörungstheorien haben Konjunktur, weil viele Herzen offen sind für „alternative Fakten“ und „neue Wahrheiten“.

Wenn das ein Grundproblem des Menschen ist, liegt der Gedanke nahe, auch die Geschichten um Jesus zu hinterfragen.

Dass Jesus gelebt hat und Wunder tat, ist kaum zu leugnen. Doch seit seinem Tod und seiner Auferstehung ranken sich Mythen und Theorien genau um diese Tatsachen. Waren die ersten Jünger also Verschwörungstheoretiker? Haben sie nach dem Tod ihres Meisters bewusst Lügen verbreitet, nur um sich und ihren Herrn groß zu machen?

Stell dir vor, du wärst einer seiner Jünger – Petrus zum Beispiel. Ein Gespräch zeigt, wie tief ihre Beziehung war: „Und ein drittes Mal fragte Jesus: »Simon, Sohn von Johannes, hast du mich wirklich lieb?« Jetzt wurde Petrus traurig, weil Jesus ihm nun zum dritten Mal diese Frage stellte. Deshalb antwortete er: »Herr, du weißt alles. Du weißt doch auch, wie sehr ich dich lieb habe!« Darauf sagte Jesus: »Dann sorge für meine Schafe!

Ich sage dir die Wahrheit: Als du jung warst, hast du dir selbst den Gürtel umgebunden und bist gegangen, wohin du wolltest. Im Alter aber wirst du deine Hände ausstrecken; ein anderer wird dir den Gürtel darumbinden und dich dorthin führen, wo du nicht hingehen willst.« Damit deutete Jesus an, durch welchen Tod Petrus einmal Gott ehren würde. Dann forderte Jesus ihn auf: »Folge mir nach!«“ (Johannes 21,17–19 HfA).

Und nun stell dir vor, er würde gefangen genommen, verurteilt und gekreuzigt. All deine Hoffnungen sind zerbrochen. Was würdest du tun?

Eines weiß ich sicher: Ich würde mich nicht mit anderen Anhängern zusammentun, um Geschichten zu erfinden und mein Leben lang eine Lüge aufrechtzuerhalten. Doch genau das behaupten manche: Es habe keine Auferstehung gegeben. Also hätten einfache Fischer und Bauern – dazu ein Zöllner – irrationale Geschichten erfunden, um eine Mission fortzuführen, von der sie wussten, dass sie erfunden war, und hätten so den Lauf der Geschichte verändert.

Aber fast alle Jünger wurden selbst ermordet. Wärst du bereit, für eine Lüge so weit zu gehen? Petrus wurde kopfüber gekreuzigt, Andreas ebenfalls. Jakobus wurde gesteinigt und dann zu Tode geprügelt. Alles für eine erfundene Geschichte? Wäre nicht irgendwann einer eingeknickt und hätte gesagt: „Sorry Leute, das mit der Auferstehung war nur erfunden!“?

Doch keiner tat das. Jeder einzelne glaubte so fest, dass keine Folterdrohung und kein drohender Tod ihn vom Gegenteil überzeugen konnte. Die Apostel, die nach Jesu Gefangennahme furchtsam und verängstigt waren, wurden zu mutigen Verkündern der Wahrheit.

Diese Männer waren keine Verschwörer, sondern treue Nachfolger, befähigt durch den Heiligen Geist, den Namen Christi bis an die Enden der Erde zu verkünden. Gott ruft auch uns heute, Ihm treu zu folgen – wohin und zu wem Er will.

Sei gesegnet!

„Die Wahrheit braucht nicht viele Worte. Sie braucht Menschen, die sie leben“ (Ernst Ferstl)

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